Grüner Weg in die Opposition

Grüner Weg in die Opposition
Koalitionen mit den Ökos werden unwahrscheinlicher. Würden Blaue ähnlich foulen wie Grüne, gäbe es Pfiffe statt Applaus.
Martina Salomon

Martina Salomon

Es ist nichts Neues, dass Koalitionen am Ende ihrer Amtsperiode zerbröseln. Die jeweiligen „Partner“ müssen sich für ihre Klientel aufplustern, um Kompromisse vergessen zu lassen. Doch so einen rapiden Zerfall wie jetzt hat man selten gesehen. Da hilft auch kein beschwichtigend auftretender Vizekanzler mehr.

Noch vor dem Alleingang Leonore Gewesslers – die pathetisch „Gewissen“ vor Recht stellt – hat Werner Kogler angekündigt, sich nicht mehr an Personalvereinbarungen zu halten: zum Beispiel, dass die ÖVP den EU-Kommissar stellt. Die Grünen mögen jetzt stark erscheinen – auch Teile der SPÖ applaudieren, aber wohl mehr aus taktischen Gründen.

Nichts geht mehr. Doch auch weitere grüne Regierungsbeteiligungen werden unwahrscheinlicher. Nicht nur die ÖVP, auch die Wiener SPÖ hat schlechte Erfahrungen mit Grün als Koalitionspartner gemacht. In Salzburg, Oberösterreich, Tirol flogen die Grünen bereits aus den Regierungen, in Vorarlberg könnte es bevorstehen.

Kommentare